Blog der Erzähl-Figuren-Kursleiterin Bernadette Kauf (Mitglied im LEA-Erzählfiguren e.V.)
Montag, 5. Oktober 2009
Komm mit, wir suchen einen Schatz
In der vergangenen Woche wurden die Religionsstunden der zweiten und dritten Klasse mit Egli-Figuren gestaltet. Wenn die Figuren in der Schule noch nicht bekannt sind, ist es sinnvoll, sie vorher vorzustellen. Dazu bediene ich mich der Methode "Schatzkiste". Eine von mir selbstgemachte "Weinflaschenbox" (ja, da passen die Figuren tatsächlich perfekt hinein, auch die Erwachsenen) wird verschlossen auf einem Tuch in der Mitte eines Sitzkreises präsentiert. Durch die besondere Verpackung wird der Wert der Figuren schon im Vorfeld gehoben. Ich lasse die Kinder vermuten, was in der Schatzkiste sein könnte. In der zweiten Klasse haben wir dann ein bereits bekanntes Lied gesungen: "Komm mit, komm mit, wir suchen einen Schatz" (aus dem Buch "Alles jubelt, alles singt", Das große Bilder-Liederbuch für Kinder, Hänssler-Verlag, ISBN 3- 7751-3536-7). Durch das Lied werden die Kinder auf Gottes Wort bzw. biblische Geschichten hingeführt. Anschließend kündige ich einen ganz besonderen Schatz an und bitte die Kinder Mund und Augen zu schließen. Nur das Kind, das ich antippe, darf die Schatzkiste öffnen und sich den Schatz ansehen. Anschließend werden die Augen wieder geschlossen. Unsere zweite Klasse ist sehr lebendig, aber es klappte auch bei 24 Kindern problemlos. Als nächstes frage ich die Kinder, was sie denn gesehen haben. Die meisten Kinder antworten, dass ein Puppe darin war, einige haben auch bemerkt, dass diese keine Gesicht hat. Jetzt hole ich die Figur aus der Schachtel und lege die Box an die Seite. Die Figur halte ich jetzt vor mir, so dass alle Kinder sie sehen können. Hier haben Fragen nach der Gesichtslosigkeit ihren Raum. Sie lässt einen Interpretationsspielraum, der es ermöglicht, sich die darzustellende Person selbst vorzustellen. Die Kinder können bezüglich der Mimik und des Aussehens ihrer Phantasie freien Lauf lassen. An dieser Stelle sollte auch ein Hinweis auf die Sprache ohne Worte, die Sprache des Körpers stehen. Dazu gebe ich der Figur zuerst eine freudige, fröhliche Haltung und anschließend eine traurige. Die Kinder verstehen dies sehr schnell. Anschließend kann auch die besondere Kleidung erklärt werden. In der zweiten Klasse wurde von mir anschließend die Geschichte von David und Goliath frei erzählt und die Kinder waren sehr aufmerksame Zuhörer!
Für weitere Informationen zur Einführung der Figuren und zum Umgang mit den Figuren im Unterricht kann ich das Buch "Geschichten werden lebendig" von Gini Neumann (Vorsitzende im egli-figuren-arbeitskreis) empfehlen.
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Figuren vorstellen,
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